IRHB — die Geschichte

Wer steckt dahinter?

Die Idee der Initia­ti­ve zur Rettung histo­ri­scher Bauten enstand im Früh­jahr 2015 und — Über­ra­schung! — es ste­cken ech­te Men­schen dahin­ter. Genau­er: Anke Feil und Frank Jer­mann. Die bei­den kön­nen Sie hier sehen, es gibt sie übri­gens viel häu­fi­ger in Bau- oder Gar­ten­aus­füh­rung statt ausgehbereit.

Bei­de haben sehr wech­seln­de Lebens­läu­fe hin­ter sich. Es wür­de an die­ser Stel­le den Rah­men spren­gen, die Lebens­ge­schich­ten hier nie­der­zu­schrei­ben, nur soviel: 2010 kauf­ten sie einen etwas über 100jährigen Drei­seit­hof in der Vogels­berg­re­gi­on und mach­ten sich an die Instandsetzung.

Dabei haben die zwei man­ches gelernt, denn sie woll­ten so viel wie mög­lich in Eigen­leis­tung erle­di­gen. Ab und zu ging dabei etwas schief, ande­res erstaun­lich gut. Ganz neben­bei pas­sier­te etwas wäh­rend der Beschäf­ti­gung mit Fach­werk, Lehm, Kalk, Holz, Lein­öl und ande­ren his­to­ri­schen Bau­ma­te­ria­li­en: Sie ent­wi­ckel­ten Ver­ständ­nis für alte Bau­ten, für deren Schön­heit und für die Zweck­mäs­sig­keit alter Bautechniken.

Die wich­ti­ge gesell­schaft­li­che Rol­le, die his­to­ri­sche Bau­ten ein­neh­men, begrif­fen sie eben­falls immer deut­li­cher. Vie­le aktu­el­le The­men unse­rer Zeit haben irgend­wie mit dem Erhalt von Alt­bau­ten, unse­ren über Jahr­hun­der­te ruhig gewach­se­nen Ort­schaf­ten und dem ver­schwen­de­ri­schen Umgang mit den Res­sour­cen der heu­ti­gen, hek­ti­schen Zeit zu tun.

Vor allem aber lern­ten die bei­den ande­re Men­schen ken­nen, die sehr ähn­lich tick­ten wie sie selbst: Das Inter­es­se an alter Bau­kunst war wei­ter ver­brei­tet, als Anke und Frank damals ahnten.

Mit der Fas­zi­na­ti­on des The­mas kamen aber auch die Pro­ble­me näher: Plötz­lich sahen sie all die wun­der­schö­nen alten Bau­ten, die ver­fie­len — ja, die man offen­sicht­lich bewusst ver­fal­len liess. Durch die Beschäf­ti­gung mit dem The­ma war das Auge geschärft für freie Plät­ze, an denen ges­tern noch ein regio­nal typi­scher Alt­bau stand, mor­gen aber ein ver­mut­lich aus­tausch­ba­res Haus ohne eige­nes Gesicht ent­ste­hen würde.

Was könn­te man tun gegen das zuneh­men­de Ver­schwin­den unse­rer alten Bau- und Lebenskultur?

Ja, wie kam’s zur IRHB?

Durch Zufall waren Anke und Frank (wie­der mal) auf einen geplan­ten Abriss gestos­sen: Das Gebäu­de des Weil­hei­mer Tag­blatts soll­te einem „Medi­en­kauf­haus“ wei­chen. Wie so häu­fig war das unbe­greif­lich, denn es han­del­te sich um ein ansehn­li­ches und vor allem prä­gen­des altes Haus. Schnell fan­den sie her­aus, dass sich da jemand sehr enga­gier­te, um das Gebäu­de zu ret­ten — aber es fiel dem Akti­vis­ten in Bay­ern ersicht­lich schwer: Sei­ne Online-Peti­ti­on fand wenig nur Aufmerksamkeit.

So wur­den aus den bei­den Alt­bau­freun­den Anke und Frank wegen eines mehr als 400 Kilo­me­ter ent­fern­ten Gebäu­des, das sie noch nie mit eige­nen Augen gese­hen hat­ten, Alt­bau-Akti­vis­ten. Über die Neu­en Medi­en ver­such­ten sie, die Peti­ti­on zum Weil­hei­mer Tag­blatt zu unter­stüt­zen. Das funk­tio­nier­te nicht schlecht — sie fan­den eine gan­ze Men­ge Gleich­ge­sinn­ter. Wie die Geschich­te des bedroh­ten Alt­baus wei­ter­ging, das erzäh­len sie bei Gele­gen­heit an ande­rer Stelle …

Damals ent­stand die Idee: Wäre es nicht gut, wenn eine sol­che Hil­fe für enga­gier­te Alt­bau­ret­te­rIn­nen über­all in unse­rem Land ange­bo­ten wer­den könn­te? Wäre es nicht gut, wenn jede Akti­vis­tin und jeder Akti­vist eine Peti­ti­on mit Hil­fe erfah­re­ner Men­schen rich­tig auf­set­zen, anstatt mit den Tücken des Worts, der Argu­men­te, den ver­schie­de­nen Platt­for­men und denen der Medi­en zu kämpfen?

Wäre es nicht noch bes­ser, Gleich­ge­sinn­te ken­nen­zu­ler­nen und sich nicht allei­ne zu füh­len in den Bemü­hun­gen zur Ret­tung des schö­nen Gebäu­des in der eige­nen Nach­bar­schaft? Natür­lich wäre es das!

Doch wie das Leben so spielt: Es kamen Din­ge dazwi­schen, das bald geschrie­be­ne Kon­zept umzu­set­zen. Anke und Frank enga­gier­ten sich in wei­te­ren Fäl­len, in denen alte Bau­ten bedroht wur­den. Sie konn­ten ihr Wis­sen und ihr media­les Hand­werks­zeug ein­brin­gen — aber die Arbeit am eigent­li­chen Pro­jekt, der IRHB, blieb liegen.

Wie nötig eine gut orga­ni­sier­te, bun­des­wei­te Platt­form war, wur­de aller­dings immer deut­li­cher: Loka­le Akti­vi­tä­ten strahl­ten kaum ab auf ande­re. Regio­na­le Akti­vi­tä­ten ende­ten im bes­ten Fall an Lan­des­gren­zen. Die Sicht­bar­keit der weni­gen vor­han­de­nen Platt­for­men war äus­serst gering.

Ende 2019 war also höchs­te Zeit, das Pro­jekt IRHB auf die ers­te Stu­fe zu heben: Die Online-Platt­form wur­de aufgesetzt.

Ob wir — wie ursprüng­lich ein­mal geplant, einen Ver­ein grün­den, wis­sen wir zur Zeit nicht. Wir haben fest­ge­stellt, dass es auch ohne all das Ver­eins­ge­we­se ganz gut klappt, mit ande­ren Men­schen zusammenzuarbeiten.

Und jetzt Sie!

Heu­te sind wir in der Situa­ti­on, in der die­se Initia­ti­ve die Unter­stüt­zung von mehr Men­schen benö­tigt. Die­se Web­site soll eine Betei­li­gungs­platt­form sein, auf der sich — hof­fent­lich — immer mehr Alt­bau­freun­dIn­nen, Archi­tek­tur­in­ter­es­sier­te, Denk­mal­en­thu­si­as­tIn­nen und ande­re ein­brin­gen wer­den. Die Platt­form soll als Ver­net­zungs­mög­lich­keit für die vie­len regio­na­len Initia­ti­ven zur Ret­tung his­to­ri­scher Gebäu­de die­nen. Was Sie dazu bei­tra­gen kön­nen — oder wie Sie pro­fi­tie­ren kön­nen, das wer­den wir in den nächs­ten Wochen erklären.

Bereits jetzt kön­nen Sie dafür sor­gen, dass wir den Kon­takt nicht ver­lie­ren: Mel­den Sie sich bei unse­rem News­let­ter an. Dazu fin­den Sie ein Anmel­de­for­mu­lar hier auf der Sei­te. Der ers­te akti­ve Schritt von Ihrer Sei­te wäre damit getan. Dan­ke dafür!

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