Die Villa von 1905 ist das letzte noch vorhandene Klinikgebäude aus den Anfängen des Kurbetriebs auf der Insel Amrum. Mit seinem markanten Turm prägt das Haus des Gastes das Ortsbild von Nebel. Für viele Amrumer und Feriengäste ist das Haus mit dem alten Park am Meer, dicht bei der Kirche und den historischen Grabsteinen, ein identitätsstiftender Ort im Dorf.
Der Gemeinderat von Nebel auf Amrum hat den Abriss der Villa „Haus des Gastes“ und die Errichtung eines sehr großen, flachen Neubaus beschlossen. Damit plant die Gemeinde Nebel, das historisch gewachsene Ensemble mit der Kirche, dem Friedhof, dem Haus des Gastes und dem Kurpark zu zerstören. Dieses Ensemble prägt seit fast 120 Jahren das Ortsbild.
Viele Bürgerinnen und Bürger der Insel möchten das aber nicht und wehren sich. Einige EinwohnerInnen haben sich entschlossen, ein Bürgerbegehren zu starten.
Wir von der Initiative zur Rettung historischer Bauten unterstützen die AktivistInnen — unter anderem mit der öffentlichen Petition zum Erhalt des historischen Bauwerks.
Ganz nebenbei
Die Verantwortlichen auf der Insel und in Nebel lassen natürlich die heute allgegenwärtigen Schlagworte nicht aus, denn diese sind notwendig für ein erfolgreiches Insel-Marketing. Klimawandel, Nachhaltigkeit und ein naturnahes Angebot werden thematisiert, denn das Image der Insel soll im Trend liegen und positiv sein.
Wie es dazu passen kann, dass ein funktionierendes Gebäude abgerissen und dafür 83 Bäume — der halbe Kurpark! — gefällt werden sollen, das ist unerklärlich.
Die Details — eine Dokumentation
Aus der Geschichte des geplanten Abrisses
Wir sammeln die Details zur Geschichte des geplanten Abrisses des Haus des Gastes in Nebel. Alles deutet darauf hin, dass das ziemlich spannend werden wird.
Ob das heute noch gilt?
Quelle: Amrum News, 3. Mai 2021
Quelle: Amrum News, 4. Januar 2023 |
Fake News in Nebel23. Juni 2023: Ein Gutachten, das nicht existiert Da gab es vor einigen Jahren die Aussage der Gemeinde, das Gebäude sei „marode“. Dazu sollte es sogar ein Gutachten geben — soweit also alles in Butter? Nein, ein kleines Detail ist dann doch aufgefallen: Das Gutachten existiert nicht. Hierzu haben wir recherchiert. Lesen Sie den ersten IRHB-Artikel zum Haus des Gastes in Nebel: Fake News in Nebel. |
Akteneinsicht beantragt13. Juli 2023: Was steht in der Bauakte? Wie war das nun mit dem Gutachten, das es nicht gibt? Wie ist die Passage im Entwurf zum Bebauungsplan zu verstehen, in der von „Studien und Gutachten“ die Rede ist — wenn Bürgermeister Bendixen an anderer Stelle öffentlich verkündet, er „brauche kein Gutachten“? Um diese widersprüchlichen Details zu klären, haben wir Akteneinsicht beantragt. Lesen Sie diese Geschichte — es wäre doch gelacht, wenn der Amtsschimmel nicht auch hier wieherte: |
Georg Quedens bezieht StellungAmrumer Urgestein bezeichnet Entwurf als „andalusisches Tomatentreibhaus“ Klare Worte findet der Amrumer Georg Quedens: „Ausgerechnet die Gemeinde setzt so einen Flachdachkasten hinein in das historische Dorf.“ Seine Stellungnahme zum NDR-Bericht und der Unterstützerbrief an die Nebeler Initiative sprechen eine deutliche Sprache. |
Bausubstanz in solidem Zustand2. August 2023: Gutachterliche Stellungnahme liegt vor „Das Haus ist in solidem Zustand“, so stellt eine gutachterliche Stellungnahme im Auftrag der Amrumer AktivistInnen fest. Die Gemeinde behauptete stets das Gegenteil, erfand ein Gutachten, das nicht existierte und erklärte zuletzt, man brauche kein Gutachten. Jetzt wird deutlich, warum man seitens der Gemeinde kein Gutachten wollte: Es hätte die Mär vom maroden Bauwerk entlarvt. |
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