Denkmalschutz in NRW durch geplante Gesetzesnovelle bedroht!

Kom­men­tar von Arne Fran­ke, Kunst­his­to­ri­ker und Denk­mal­pfle­ger, Berlin

13. Juli 2021 // Nicht nur in Nord­rhein-West­fa­len, auch in ande­ren Bun­des­län­dern wur­de ver­sucht, die gel­ten­den Denk­mal­schutz­ge­set­ze zu unter­höh­len, zu rela­ti­vie­ren, unter ande­rem um Bau­vor­ha­ben zu beschleu­ni­gen. Dies wider­spricht jedem Nach­hal­tig­keits­den­ken, das eigent­lich von den jewei­li­gen Lan­des­re­gie­run­gen und Land­schafts­ver­bän­den unter­stützt wer­den müß­te, denn:

Was ist nach­hal­ti­ger in der Archi­tek­tur als bereits exis­tie­ren­de Archi­tek­tur, wozu ins­be­son­de­re auch Bau­denk­ma­le gehören?

Nur die Lan­des­äm­ter für Denk­mal­schutz besit­zen wirk­lich die Kom­pe­tenz, über das Bau­denk­mal zu ent­schei­den. Wehe dem Bun­des­land, in dem die Denk­mal­fach­be­hör­den bei­sei­te gescho­ben wer­den — und die Bau­denk­ma­le dann Spiel­ball und Ver­fü­gungs­mas­se der Kom­mu­nen, der loka­len Poli­tik und letzt­lich der Unte­ren Denk­mal­schutz­be­hör­den wer­den, die wie­der­um sehr häu­fig dem Druck der Kom­mu­nen nach­ge­ben (müs­sen).

Nach den Ver­lus­ten his­to­ri­scher Bau­ten im Zwei­ten Welt­krieg und der wil­den, nahe­zu denk­mal­schutz­lo­sen Zeit bis in die 1980er Jah­re sind zu vie­le Bau­denk­ma­le ver­nich­tet wor­den, als dass man nun unqua­li­fi­ziert an den bestehen­den Gesetz­ten „her­um­dok­tern“ dürfte.